Beginnen wir mit einer Studie
Laut einer Studie des Softwareentwicklers AVG, laden 71 % der Mütter Bilder ihrer Kinder vor dem 2. Lebensjahr hoch.
Gehören Kinderbilder ins Internet?
Ich bin selber Vater von 4 wundervollen Kindern. Nichts ist putziger und netter als Kinder zu fotografieren. Entweder sehen sie die Kamera gar nicht oder sie wollen ständig Posen.
Da liegt es nah, dass man seinen ganzen Stolz auch in den sozialen Medien zeigen will. Man will zeigen, wie das Kind zum ersten Mal läuft, im Wasser plantscht, Eis isst, klettert usw.
Am besten jeden Schritt festhalten und alles zeigen, was einen stolz macht oder auch zum Lachen bringt.
Ob in Form von Bildern oder Videos.
Warum Eltern Kinderfotos ins Netz stellen?
Wie oben schon geschrieben, ist es natürlich einfach der Stolz auf den Sohn oder die Tochter. Laut einer Studie fühlen sich Eltern dadurch sogar gestärkt, was sie selbst alles können, wie weit ihr Kind schon ist oder was für tolle Eltern sie sind, weil sie so viele, tolle Dinge mit ihnen machen.
Was auf keinen Fall abwertend zu nehmen ist. Es ist völlig in Ordnung stolz sein und auch wichtig.
Zählt die Privatsphäre der Kinder nicht?
Auch Kinder haben eine Privatsphäre. Das kann man nicht bestreiten. Das Problem im Internet liegt in der Verbreitung. Nicht umsonst gibt es Sätze wie: „Das Internet vergisst nicht„.
Kinder haben dasselbe Urheberrecht auf ihr Bilder wie alle anderen auch.
Das Internet besteht nicht aus nur einer Festplatte!
Ein Beispiel: Nehmen wir an, du zeigst ein Bild öffentlich auf Facebook. Das Bild wird nun auf Facebook gespeichert.
Es lädt sich noch einer runter und teilt dies auf Instagram, der nächste verbreitet dieses Bild wieder auf Twitter, WhatsApp usw.
Nun löschst du das Bild auf Facebook….. Davon abgesehen das Facebook es trotzdem archiviert, (Nach eigener Aussage wird es nach 45 Tagen gelöscht) bleibt es auf allen anderen Netzwerken bestehen. Somit ist es auch im Internet sichtbar.
Missbrauch der Kinderfotos ist leider möglich!
Prinzipiell sollte man, wie auch bei eigenen Bildern, gerade bei Fotos von Kindern, vorsichtiger sein.
Vergesst Privatsphäreneinstellungen oder sonstige Sperren im Netz. Diese sind nicht wirklich eine Hürde. Poste mit Verstand.
Immer wieder bedienen sich pädophile Menschen sich fremder Kinderfotos für ihre Internetseiten.
Rein Rechtlich:
Bis zum 7. Lebensjahr dürfen, mit dem Einverständnis der Erziehungsberechtigten, Kinder fotografiert werden und die Bilder veröffentlicht werden.
Ab dem 7. Lebensjahr ist es sogar ratsam, ein Einverständnis der Kinder einzuholen.
Erziehungsberechtigte sind in vielen Fällen beide Elternteile. Es gab Fälle, in denen es Klagen gegen den anderen Elternteil gab, wegen Veröffentlichung von Fotos der Kinder.
Theoretisch dürfen Kinder ab 18 Jahren auch gegen ihre Eltern klagen.
Meine persönliche Meinung!
Aus fotografischer Sicht, kommt da natürlich die Note der Natürlichkeit dazu. Kinder haben eine wunderbare Natürlichkeit, die es manchmal einfach macht, wunderschöne Fotos zu machen. Es sei denn, man möchte etwas Bestimmtes von ihnen, dann kann es zur Arbeit werden. Aber zurück zum Thema.
Ich selber habe meine Bilder strikt in Privat und Fotografie unterteilt. So gut wie keines meiner privaten Fotos, der Kinder, erreicht das Internet. Wenn dann sind es geplante Shootings.
Ich zeige nur Bilder, die nichts Anzügliches haben. Ich will das meine Kinder sich gut fühlen. Auch später noch, wenn sie größer und älter sind. Ich frage auch nach, bevor ich ein Bild poste. Sie sollen selbst entscheiden können und dürfen.
Bei Familienbilder, finde ich es allerdings eher gruselig, wenn die Kinder verpixelt sind. Erinnert mich immer an „Zurück in die Zukunft!“
Auch Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre.
Gut gemeinte Tipps (Rechtliches)
- Solltet ihr Bilder von Kindern posten, dürfen es nur eure eigenen Kinder sein. Auch dort besteht ein Urheberrecht an dem Bild.
- Zeigt keine Bilder die anzüglich oder sonst etwas in dieser Art sind. Eure Kinder werden es euch später danken. Auch schon in der Schule.
- Fragt eure Kinder einfach mal. In den meisten Fällen haben sie nichts dagegen.
- Benutze nicht den Namen des Kindes. (Auffindbarkeit)
- Stellt euch einfach vor ihr seit das Kind. Fragt euch, ob ihr so etwas gerne im Netz gesehen hättet.
Hast du selber Kinder? Wie siehst du das Thema?
Lass mir gerne deine Meinung da.
Erst Denken
Dannys